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![]() trinidad - jungle trip blanchisseuse>matelot
Comment: The northern part of Trinidad is taken up by the rainforest-covered mountains of the Northern Range, which slope more or less steeply down to the coast. While large parts of the north coast are accessible by road, there is a 60 km stretch of coast between the villages of Blanchisseuse and Matelot that is not accessible by road. Its bays and beaches can only be reached by boat or are connected by narrow, barely visible paths through the jungle. I used these paths to walk from Blanchisseuse to Matelot.
What can be really dangerous when you're out on your own is a fall or crash, as on some paths nobody will come along within weeks. You must know: there is no mobile phone network in the entire coastal area. What you urgently need is a rather good experience in finding and following rarely used and overgrown paths and what you should have with you (I hadn't) are sweater, blanket, torch, raincoat and food. And, in case you are afraid of spiders - stay at home! Because sometimes curtains of spider webs have to be passed through. But what Alexander von Humboldt had to realize when he was on the the Orinoko, that the problem in the tropical forest is not the jaguars but the insects, does not apply to Trinidad - neither jaguars nor mosquitos! ![]() ![]()
Now you ask me, what is it good for? I'm convinced that I can not help you, if you don't know it by yourself - anyway, lets try it: Wenn Kinder die Welt erkunden, begegnen sie ständig Dingen, die sie vorher noch nie gesehen oder gewusst haben. Deswegen finden sie die Welt spannend. Die Erwachsenen dagegen kennen schon alles, haben alles schon mal gesehen oder erlebt. Sich in der Welt umzusehen ist bei ihnen nur mehr ein Vergleichen mit dem, was sie schon kennen oder was sie sich vorher im Internet angesehen haben. Wie langweilig! Überdies tun sie alles, um auf gar keinen Fall überrascht zu werden, wenn sie ihr Zuhause verlassen: sie checken im Internet, wie es da sein wird/soll, wo sie hin gehen, wie das Wetter wird, wie der Weg ist, wo sie schlafen werden, was es zu essen gibt, was man unbedingt sehen muss, ausserdem schliessen sie vor dem Verlassen des sicheren My-home-is-my-castle für jede mögliche Abweichung von ihren Erwartungen eine Versicherung ab, mit Backup durch eine Rechtsschutzversicherung selbstverständlich. Und wenn sie sich dabei mit ihrer natürlichen Umwelt einlassen, decken sie sich bis über beide Ohren mit einer Ausrüstung ein, die effektiv verhindert, dass sie mit der Natur irgendwie in Berührung kommen. So, stattdessen stehe ich also morgens um sechs in der Marosell Bay an der Nordküste Trinidads und blicke nach Osten, wo ich so ungefähr die nächsten zwanzig Kilometer der Küste überblicken kann, eine Kette von Buchten, die, weil die Küste durch das Gebirge der Northern Range vom Inneren Tinidads getrennt und nicht durch eine Strasse erschlossen ist, nicht wie andere Buchten in Trinidad in Stranddiskos umgewandelt worden sind. Da will ich lang gehen. 50 Kilometer bis zum nächsten Ort Matelot. Ich weiss, dass es Wege gibt, aber nicht im allergeringsten, wo sie sind und wie sie beschaffen sind. Es gibt nirgends abrufbare Informationen darüber. Ich habe schlicht keine Ahnung, was unterwegs auf mich wartet. Aber genau das ist es ja, was die Geschichte interessant macht: eben kein "Geheimtipp" aus dem Netz oder sonstwoher, sondern wirklich ein - zugegeben kleiner und bescheidener - Aufbruch ins Unbekannte, den man sich auch als neunundsiebzigjähriger noch zumuten kann. Ich habe ein Paar vernünftiger Stiefel und eine lange Hose an, im Rucksack meine Kamera, eine Plastikflasche für Wasser, eine Packung Salzcräcker, eine Büchse Bohnen, Wäsche zum Wechseln, meine Medikamente. Handy ist auch dabei, aber angenehm nutzlos, weil der gesamte Küstenabschnitt ein Funkloch ist. Die Karte im Massstab 1: 125 000 kann man auch nicht gerade als Wanderkarte benützen. Meine Grundkondition ist ok, der aktuelle Zustand wegen der anstrengenden Karnevalstage weniger. Auf meine Fähigkeit, schwer sichtbare Wege zu finden und Himmelsrichtungen einzuschätzen, ist Verlass. Die Orientierungskonstante ist die Küste mit ihren jeweiligen Buchten. Deshalb kann's losgehen - die 50 Kilometer zwischen Meer und Dschungel sind nach einer vernünftigen Risikoabschätzung machbar. Drei Tage nichts als laufen. Wem das nicht als Begründung ausreicht, dem kann ich gern auch noch mit einer anspruchsvollen Perspektive dienen: ich gehöre der letzten vororwellschen Generation an, die sich noch nicht rund um die Uhr digital überwachen und kontrollieren lässt, und habe hier die Gelegenheit, mich in einem der immer seltener werdenden Teile der Welt aufzuhalten, die ihrerseits (noch) nicht flächenmässig überwacht und kontrolliert werden und die - nicht zu vergessen! - trotz ihres grandiosen Charakters einer Bilderbuchkaribik a la Daniel Defoe oder Robert Louis Stevenson noch nicht zur Beute sogenannter sozialer Netzwerke geworden sind, alles Umstände, die es in ein paar Jahren nicht mehr geben wird. Diesen Vorteil einer gerade noch "rechtzeitigen" Geburt muss man doch ausnützen! Deshalb frage ich: hat jemand eine bessere Idee, wie man mit einer knappen Woche seines Lebens sinnvoll umgehen kann? Versteht ihr nicht? - Hab' ich mir doch gleich gedacht: "Überwachung und Kontrolle sind halt nun mal der Preis der Sicherheit mit Dach über dem Kopf und regelmässigem Mittagessen" - weiss schliesslich jedes Schaf!
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