Man sollte
nicht für drei Tage nach Basel fahren, um dort wieder mal die
Fasnacht zu fotografieren, weil das längst gebuchte Hotelzimmer
nicht mehr storniert werden kann, wenn...
- erstens die Wettervorhersage lautet: kalt und nass,
- man zweitens eine üble Erkältung + Fieber hat,
- man drittens zu verpeilt ist, die Ladegeräte für die Kameraakkus
einzupacken, die bei einer Temperatur von Null Grad pro Minute einen
Prozentpunkt entladen werden,
- und man viertens ein Hotel gebucht hat, das in einem Dreieck aus
zwei Hochstrassen und Bahngleisen liegt, in dem das vorgefundene Raumklima
(extrem heiss und extrem trocken) nicht individuell für das jeweilige
Zimmer geregelt werden kann, die Fenster aber verschraubt sind.
Wenn man
es aber trotzdem tut, sollte man sich nicht wundern, dass...
- man erstens dauernd friert und dauernd nass wird, weswegen man nicht
wie sonst immer zwölf Stunden am Stück fotografiert, sondern
regelmässig nach ein paar Stunden schwächelt,
- zweitens Erkältung + Fieber schlimmer werden,
- ein dringend benötigtes Ladegerät drittens nicht beim Discounter
erhältlich ist, sondern im Fotofeinkostladen zum entsprechenden
Preis gekauft werden muss,
- und man viertens im Hotel leider nicht schlafen kann, da beim zimmereigenen
Wüstenklima Nonstop-Nasenbluten angesagt ist und der dem Nachtdienst
mit Unterstützung durch ein blutverschmiertes Gesicht abgeluchste
Vierkantschlüssel es zwar ermöglicht, das Fenster aufzuschrauben,
was aber dazu führt, dass man gefühlt auf dem Mittelstreifen
einer Autobahn liegt.
Was mich
jetzt aber, nachdem ich die Bilder mit sechs Monaten Verspätung
endlich verarbeite, wirklich wundert: den widrigen Umständen
geschuldet, sind es deutlich weniger Bilder als in anderen Jahren,
aber der Anteil an originellen Bildern ist wider Erwarten (fast) genauso
hoch wie immer (ca.25%).
Bedenklich!
Sind meine Bilder unabhängig von den Entstehungsbedingungen also immer
gleich gut oder immer gleich schlecht?